Artikelbeschreibung:Im April und Juli 1994 veröffentlichte Dr. Wolf Hess in zwei Teilen eine Postgeschichte Londons. Damals hielt er fest, dass diese Publikation die erste in deutscher Sprache zu diesem höchst komplexen Thema war. Entstanden war sie aus der eigenen jahrelangen Beschäftigung mit der postgeschichtlich abwechslungsreichen Vormarkenzeit dieser Weltstadt London, die ihn faszinierte und aus der eine sehenswerte Sammlung entstand. Diese hatte bei nationalen wie internationalen Ausstellungen beachtlichen Erfolg, was ihn weiter antrieb, sein Wissen festzuhalten und an Gleichgesinnte weiterzugeben.
Was er damals nicht ahnen konnte, war die Tatsache, dass – zumindest in deutscher Sprache – sein Werk bis heute keine nennenswerten Nachfolger fand. Die in kleiner Auflage seinerzeit im Selbstverlag gedruckte Studie war schnell vergriffen und ist seitdem kaum noch irgendwo erhältlich. Heute, viele Jahre später, hat dieses Werk – bereichert nunmehr um eine Kopie des früheren Exponates von Dr. Hess – eine Dokumentation verdient.
In zwei Teilen des mehr als 330 Seiten umfassenden Hardcover-Buches werden die Allgemeine Staatspost (Inlandspost bis zum 10. Januar 1840) und die Ortspost von 1680–1840 behandelt. Einzelne Kapitel widmen sich der Geburt des englischen Postwesens, der Entwicklung von 1635 bis 1660, um dann die nachfolgende Neuordnung und die diversen Stempel der Inlandpost näher und sehr ausführlich zu dokumentieren.
Diese Betrachtung ist so faszinierend, dass die Idee eines preiswerten Reprints dieser Studien nahelag. Eine neue Buchfassung, vielleicht in Farbe und erweiterter Form, war nicht möglich, denn die ehemalige Sammlung ist längst Geschichte. Dieser Reprint gibt also die ursprünglichen Veröffentlichungen wieder, die in zwei Druck-Formaten erschienen waren, und dies mit den technischen Einschränkungen damaliger Reproduktionsmöglichkeiten. Wichtiger als Hochglanz und Farbe dürfte aber der bleibende Wert des Inhalts sein, den man u. a. an den postgeschichtlich bedeutsamen Erklärungen zum früheren Exponat von Dr. Hess ablesen kann.